Nutzen der Rehabilitation

Der Nutzen der Rehabilitation in den Augen der Patienten – erste Ergebnisse der Reha-QM-Outcome-Studie. Am 3. Mai wurden die ersten Ergebnisse der Studie auf dem Reha-Kongress „Rehabilitation 2013 – Erfolg durch Interdisziplinarität“ der RehaZentren Baden Württemberg in Stuttgart der Fachöffentlichkeit vorgestellt.

Artikel vom: 14.05.2013

Die Studie untersucht den Outcome, also den Effekt der Rehabilitation sowohl im Hinblick auf die Erwerbstätigkeit als auch auf die Lebensqualität der betroffenen Menschen, und kann besonders erfolgreiche Rehaprozesse in den beteiligten Kliniken identifizieren. Ziel ist ein "Lernen von den Besten" und die Weiterentwicklung der Qualität in allen Kliniken des "Qualitätsverbundes Gesundheit – gemeinsam für die beste Reha" (siehe Kasten).



Zunächst stellte Prof. Edwin Toepler (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) Ziele und Design der Studie mit den drei Erhebungssträngen (1) Katamnestische Patientenbefragung, (2) QS-Daten-Erhebung in den Kliniken und (3) Routine-Daten-Erhebung in der Rehabilitationsstatistikdatenbasis (RSD) der Rentenversicherung vor.



Daran anschließend ging Dr. Rainer Kaluscha (Institut für rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm) auf die Nutzung der RSD-Daten und die datenschutzgerechte Zusammenführung der drei Erhebungsstränge ein. Er präsentierte als erstes Ergebnis der Datenzusammenführung die Non-Responder-Analyse und konnte dabei für wichtige Patientengruppen die Repräsentativität der katamnestischen Patientenbefragung feststellen.



Deren Ergebnisse, d.h. die Einschätzung der Patienten ein Jahr nach ihrer Rehabilitation, wurden von  Dr. Rüdiger Nübling (Gesellschaft für Qualität im Gesundheitswesen GfQG, Karlsruhe) dargelegt. Es wurden alle Patienten der DRV Baden-Württemberg befragt, die im zweiten Halbjahr 2011 an einer stationäre Rehabilitationsmaßnahme in einer der in die Studie einbezogenen Kliniken teilgenommen haben. Von über 7.500 angeschriebenen Patienten nahmen insgesamt n=4.162 Patienten aus 21 Kliniken an der Befragung teil, nach Abzug postalisch nicht erreichbarer sowie verstorbener Patienten ergibt sich eine Rücklaufquote von sehr guten ca. 55%. 


Eingesetzt wurde eine Adaptation des im Rahmen der EQUA-Studie (Schmidt et al., 2003) entwickelten, auf ICF-Kriterien basierenden und validierten Katamnesefragebogens (12 Seiten, scannerlesbare Paper- und Pencil-Version). Zur Abbildung der Ergebnisqualität sind insbesondere Verfahren der direkten und quasi-indirekten (mit retrospektiver Erhebung der Prätestwerte) Veränderungsmessung verwendet worden. Die Durchführung der Befragung erfolgte direkt über die DRV Baden-Württemberg, die Rücklaufkontrolle und Auswertung der Patientenbefragung über die GfQG Karlsruhe.



Ergebnisse: 42% der Studienteilnehmer sind weiblich, das Durchschnittsalter beträgt 56 Jahre (sd=10). Jeweils ca. 2/3 sind verheiratet und haben Hauptschulabschluss, 17% keinen Berufsabschluss und weitere 60% eine Lehre. Die Reha-Dauer beträgt im Schnitt 3,6 Wochen. Ca. 37% haben eine orthopädische, 23% eine onkologische und jeweils ca. 10% eine kardiologische oder psychische Hauptindikation; die Anteile der anderen Indikationen liegen zwischen 3,7% (Atemwege) und 1,5% (Haut). Über 90% der Patienten geben an, dass sie sich durch ihre gesundheitlichen Probleme zu Beginn der Reha "stark" oder "extrem stark" belastet fühlten. Hinsichtlich der Behandlungsergebnisse haben über 50% der Patienten ihre persönlichen Ziele "vollständig" oder "größtenteils", ein weiteres Drittel "teilweise" erreicht. Dementsprechend glauben über 70% der Patienten, dass die stationäre Reha von "großem" oder "deutlichen" Nutzen für sie war. Über 50% der erwerbstätigen Patienten haben ihre Berufstätigkeit sofort nach der Reha wieder aufgenommen, ein weiteres Viertel innerhalb einem durchschnittlich Zeitraum von ca. 2 Monaten. Die mittlere Effektstärke liegt für die Skala GB10 (Gesundheitliches Befinden) bei ES=.61.



Die ersten Ergebnisse weisen insgesamt trotz der z.T. schwierigen Ausgangsbedingungen in eine deutlich positive Richtung. Die weiteren Auswertungsschritte, vor allem in Bezug auf die Zusammenführung der Befragungsergebnisse mit der Rehabilitationsstatistikdatenbasis, werden zeigen, in wie weit diese auch mit den "harten" Zahlen, z.B. Erwerbsstatus und Beitragszahlung, sowie auch mit dem Umsetzungsstand des internen QM korrespondieren werden.

 

Der Qualitätsverbund Gesundheit Baden Württemberg wurde im Jahr 2007 auf Initiative des Heilbäderverbandes gegründet. In den Mitgliedskliniken arbeiten über 3000 Mitarbeiter, welche deutlich über 30 000 Rehafälle pro Jahr behandeln. Gemeinsam ist den Kliniken das Bekenntnis „gemeinsam für die beste Reha“, welches durch regelmäßige Qualitätsvergleiche und Innovationen umgesetzt wird.

 

Zu den Mitgliedern zählen die Reha-Klinik Bad Boll, die Federseeklinik Bad Buchau, die Rehabilitationsklinik Schloss Bad Buchau, die Salinenklinik/Rosentrittklinik/Sophie-Luisenklinik Bad Rappenau und das Stimmheilzentrum/Therapiezentrum Bad Rappenau, die Acura SIGEL Klinik Bad Schönborn,  die Städtischen Kurbetriebe Bad Waldsee, die Hochgebirgsklinik Davos, die St. Georg Vorsorge- und Rehabilitationskliniken Höchenschwand, die Acura RULAND Fachklinken Waldbronn, Dobel und Falkenburg; die RehaZentren Baden-Württemberg gGmbH sowie die Mettnau - medizinischen Reha-Einrichtungen der Stadt Radolfzell. Die Koordination des Verbundes liegt in den Händen der Sozial- und Arbeitsmedizinischen Akademie Baden Württemberg e.V.  in Stuttgart (SAMA).

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